Mit unserer App und unseren Daten lassen sich Habitate von Baumarten beliebig erstellen. Eine Region und eine Baumart verdienen besondere Aufmerksamkeit: Der Harz und die Fichte.

Schauen wir uns das Habitat der Fichte (Picea abies) aus Jahrestemperatur und Jahresniederschlag an, wird ersichtlich: der Harz lag am Ende des letzten Jahrzehnts ziemlich genau am Durchschnitt des Europäischen Fichtenbestands. Die Jahresdurchschnittstemperatur für Braunlage bewegt sich laut Copernicus Date im Klimaszenario RCP8.5 weiter in Richtung 10 Grad. Soweit so gut, das Habitat der Fichte liegt noch knapp in dem Bereich, obwohl dieser Wert ein langjähriger Durchschnitt ist und mit wärmeren Jahren zu rechnen ist.

Das Fichtensterben im Harz wird jedoch gut erkennbar wenn die gemessenen Temperaturen der letzten Jahre hinzugefügt werden (DWD Station 656 Braunlage). Es ergibt sich ein klares Bild: Im vierzigjährigen Mittel von 1979-2018 lag der Harz gut im Habitat, wandert jedoch künftig im Mittel nach außen. Jedoch waren die letzten Jahre bereits so warm, dass diese schon deutlich außerhalb des Fichten-Habitats liegen, besonders 2022. Fichtensterben ist natürlich ein komplexes Thema und hängt nicht nur mit Temperatur und Niederschlag zusammen, sondern auch mit Schädlingsbefall und Kalamitäten. Diese Grafik macht jedoch deutlich, wie geschwächt Fichten bereits die letzten 12 Jahre im Harz sein mussten und damit vulnerabel für weitere Schäden.

Wurmberg Braunlage, 2006 Gottfried Hoffmann -…, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Christoph Trost

Pflanzt selbst Bäume.